„Europa im geopolitischen Spannungsfeld“ – mit diesem Vortrag eröffnete Claudia Major (German Marshall Fund) vor über 420 Teilnehmern die BVI Asset Management Konferenz am 22. Oktober 2025 im Gesellschaftshaus des Palmengartens in Frankfurt. Im Anschluss erläuterte Christian Mölling (European Policy Centre), welche Möglichkeiten die sicherheitspolitischen Entwicklungen für Anleger eröffnen.
Europas Fondsindustrie verliert im globalen Wettbewerb seit Jahren an Boden. Wie ernst die Lage ist, beschrieb Markus Michel (BVI). Vor allem die USA hängen Europa immer weiter ab – besonders durch Deregulierung und die Förderung digitaler Vermögenswerte. Die Auswirkungen dieses „Washington-Effekts“ auf europäische und globale Assetmanager analysierte Michael Pedroni (Highland Global Advisors) in seinem Vortrag „USA: New Ways to Strenghen the Financial Sector“.
Wie reagiert Europa auf die Deregulierung in den USA? Diese Frage diskutierte im Anschluss ein hochkarätig besetztes Panel mit Sven Giegold (Bündnis 90/Die Grünen und ehemaliges Mitglied des EU-Parlaments), Daniel Gros (Institute for European Policymaking und ehemaliger Berater der EU-Kommission), Alexander Prawitz (Schroder Investment Management), Thomas Richter (BVI) und Thomas Seppi (FPM Frankfurt Performance Management).
Nicht nur mit den USA, auch mit anderen Finanzstandorten muss sich die EU messen. London ist ein Magnet für Talente in der Finanzbranche. Wie sich die City of London seit dem Brexit entwickelt hat und mit welchen Strategien sie attraktiv bleiben will, erklärte Nick Collier (City of London).
Mit welchen Maßnahmen die neue Bundesregierung den Fondsstandort Deutschland stärken will, erläuterte Jeanette Schwamberger (Bundesministerium der Finanzen) und gab Einblicke aus erster Hand in die politischen Pläne und Prioritäten. Die Reform der privaten Altersvorsorge soll zügig vorangetrieben und noch 2025 – vor der Frühstart-Rente – vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Die Fondsbranche steht vor nachhaltigen Veränderungen, alte Rezepte greifen nur noch bedingt. Wie die Fondsgesellschaften auf diesen Wandel regieren, beleuchtete Philipp Koch (McKinsey) in seinem Vortrag „Assetmanagement im Spannungsfeld: Weiter steigende Kosten und sinkende Erträge“. Welche Rolle dabei Produktinnovationen, neue Assetklassen und neue Technologien spielen, diskutierte anschließend eine Runde von Vorständen: André Haagmann (Union Asset Management Holding), Christian Hassel (Commerzbank), Thomas Schindler (Allianz Global Investors), Dirk Schmitz (BlackRock Asset Management Deutschland) und Thomas Soltau (Smartbroker). Das Panel moderierte Tim Kreutzmann (BVI).
Durch das Programm führte Corinna Wohlfeil (n-tv).
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